Flowfish Records (2014)
von: Lena Grundmann, Clemens Grün
Celine Reymond, die Sängerin mit dem Quietscheentchen in der Stimme, stellt ihr erstes komplettes Studioalbum vor. Gemeinsam mit ihrer Band Kali Mutsa hat sie sich in ihrer chilenischen Heimat bislang vor allem als Livekünstlerin einen Namen gemacht - als Zeremonienmeisterin fulminanter Bühnenshows, die an spirituelle Rituale erinnern. Gerne spielen die Künstler barfuß, mit Masken oder in traditionellen Gewändern.
Gegründet hat die chilenisch-französische Schauspielerin die Band gemeinsam mit dem Produzenten und Keyborder Cristobal Montes. Kali Mutsa war der Legende nach vor hundert Jahren eine mystische Sängerin in Chile. In ihren Songs treffen Tuba, Geige, Klarinette, diverses Schlagwerk und traditionelle indische Instrumente auf Soundschnipsel - etwa von tropfendem Wasser - elektronische und Retro-Disco-Beats. Das Ergebnis ist ein explosiver Mix irgendwo zwischen Gipsy, Elektro und Bollywood, der in keine gängige musikalische Schublade passt.
Der Albumtitel "Souvenance" geht auf einen Voodoo-Pilgerort auf Haiti zurück. Übersetzt heisst das französische Wort Erinnerung. Der rote Faden der Geschichten, die Kali Mutsa in ihren farbenfrohen Videos und ihren Songs auf Spanisch und Romanes, der Sprache der Sinti, erzählen, ist eine sehr persönliche Retrospektive der Künstlerin. Das Klanggebäude wirkt dabei zugleich surreal und authentisch. Mit ihren vielschichtigen Verweisen auf uralte Kulturen schlägt diese elektronische Tanzmusik eine Brücke zwischen Tradition und Moderne und entführt ihre staunenden Rezipienten auf eine Reise in einen völlig anderen Kosmos.
Das Berliner Record-Release-Konzert von Kali Mutsa findet am 2. Juli im Badehaus Szimpla statt.