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Jacaranda Muse - September Sun

Heavenly Sweetness (Broken Silence) (2013)

von: Wolfgang König

Musik aus Simbabwe erreicht uns selten seit Beginn der politischen und dann auch wirtschaftlichen Krise im Machtbereich von Robert Mugabe, die vor etwa 12 Jahren begann. In der letzten Zeit allerdings hat sich das Land wieder etwas erholt. Und musikalisch gibt es einiges zu entdecken. Dazu gehört auch das ungewöhnlich besetzte Quartett Jacaranda Muse (gespr. "Dschakaranda Mjuse" mit weichem sch und s).

Die 4 Musiker, die dem Volk der Shona angehören, singen und spielen Altsaxofon, Piano, Cello, Marimba, Congas und die Mbira, das afrikanische Daumen-Piano, das von der Spielweise her nirgendwo so hoch entwickelt ist wie in Simbabwe, wo es als National-Instrument gilt. Das musikalische Konzept von Jacaranda Muse ist eine ganz eigene Fusion von traditioneller Shona-Musik mit Afro-Jazz und europäischer Klassik.

Vor knapp zwei Jahren hatten die Musiker das Glück, bei einem Festival in Simbabwes Hauptstadt Harare zu spielen, bei dem ein französischer Produzent anwesend war, der für die Band sofort ein Studio buchte, wo innerhalb von drei Tagen das Album entstand, das anschließend in Paris abgemischt wurde. Die CD gibt einen interessanten Einblick in die aktuelle Musikszene eines Landes, das nach wie vor erhebliche wirtschaftliche Probleme hat, um dessen künstlerisches Potenzial man sich aber offensichtlich keine Sorgen machen muss.