our here records (2013)
von: Wolfgang König
"Jama Ko" bezeichnet in Bassékou Kouyátes Muttersprache Bámbara eine große Versammlung. Und als eine solche stellt sich Bassekou Kouyate seine Heimat Mali vor, ungeachtet der gegenwärtigen Probleme. Denn die Malier an sich sind ein freundliches und friedliebendes Volk, dass zwar in der großen Mehrheit muslimisch ist, aber bis auf wenige Ausnahmen mit den überwiegend ausländischen Islamisten nichts zu tun haben will. Schließlich ist gerade der westafrikanische Islam für seine Toleranz bekannt. In Jama Ko, dem Titelsong seiner neuen CD, und weiteren Liedern plädiert Bassekou Kouyate denn auch für das friedliche Zusammenleben von Moslems, Christen und allen anderen. Ansonsten beschäftigt er sich zum großen Teil mit heroischen Episoden aus der langen Geschichte seiner Heimat, die nachweislich bis ins frühe Mittelalter zurückreicht und immer wieder große Feldherren und berühmte Gelehrte hervorgebracht hat.
Bassékou Kouyátes spielt die Ngoni, ein uraltes Zupf-Instrument, das, ähnlich der Geige, in verschiedenen Größen vorkommt: von der kleinen Solo-Ngoni bis zum großen Bass-Instrument. Als erster hat Bassékou Kouyáte eine fast ausschließlich aus Ngonis bestehen Band (Ngoni Ba) zusammengestellt, deren Mitglieder alle zu seiner Familie gehören. Nicht zuletzt dadurch hat er sich eine respektierte Stellung in Malis Musikszene erarbeitet.