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Heimweh nach der Fremde

Konkursbuch 57. Der, die, das Fremde

„Fremd ist der Fremde nur in der Fremde“, kalauerte Karl Valentin. Aber auch er blieb die Erklärung schuldig, was das Wort denn bedeuten soll: Etwas Unvertrautes – also z.B. einfach etwas Neues? Warum sollten wir davor zurückschrecken, es gar ablehnen – sind wir nicht alle neu-gierig? Der Schauder, nicht zu wissen, was uns erwartet, inspiriert Kinder, Spieler, Abenteurer und Forscher – bedrohlich ist es für diese Menschen nicht, im Gegenteil: verlockend, verführerisch. Woher kommt also die Angst vor dem Fremden, ja oft der Hass, gar die Mordlust? Sagen diese Reaktionen womöglich mehr aus über die enge Welt und Seele derer, die alles ablehnen, was nicht ihren eigenen Alltag wiederholt? Selbst bei denen, die auch mal gern in fremde Kulturen reisen – vielleicht aus ähnlichen Motiven, aus denen sie beim Karneval auch einen Ausflug in die Geisterbahn buchen? Wir sehnen uns nach dem Entkommen aus unserem tristen Alltag – und schaudern bei der Vorstellung, was uns an den ersehnten fremden Küsten erwartet ...

Das Konkursbuch – ein Kultur-Magazin aus demselben Verlag, der auch Das Heimliche Auge/Jahrbuch der Erotik herausgibt, beides schon seit mehreren Jahrzehnten, hat sich des Themas angenommen unter dem Titel Der, die, das Fremde. Eike Gebhardt hat die Herausgeberin ins Studio geladen – die Künstlerin und Autorin Sigrun Casper