Ältere Generationen kennen noch Tanzschulen – in denen lernten Frau und Mann den sogenannten 'Paartanz': streng vorgegebene Schritte, die vermutlich die Gesellschaftsordnung widerspiegeln und einüben sollten. Das galt selbst für die hochkulturellen Ausdrucksformen wie z.B. das Ballett. Spontaner körperlicher Ausdruck als Tanz – das kannte man nur von sogenannten primitiven Kulturen.
Irgendwann um die Jahrhundertwende – 1900 – bröckelte die Autorität (wer oder was das auch jeweils sein mochte); vor dem Hintergrund eines Zeitgeists, der aus der umfassenden Bevormundung ausbrechen wollte, brachen auch im Tanz die Körperketten: Nicht nur die Modetänze, die wir heute noch kennen (z.B Charleston), auch auf der Bühne: es entstand der sog. Ausdruckstanz. Zwei Namen stehen für die Bewegung – eigentlich natürlich weit mehr, aber diese zwei sind im kulturellen Gedächtnis geblieben: Eleanor Duse und Isadora Duncan. Auch wenn ihre Namen ein wenig verblasst sind – umso verdienstvoller, dass sich ein Autorenteam mit einer erzählenden Biografie an die Wiederauferstehung zumindest einer diese Stil-Ikonen des 20. Jahrhunderts gemacht haben: Isidora Duncan.
Unser Redakteur Eike Gebhardt hat die beiden Autoren – treuen Zuhörern sind sie vertraut – ins Studio geladen: Barbara Sichtermann und Ingo Rose.