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Totgesagte leben länger - gibt es noch eine Frauenbewegung?

Eike Gebhard - Ece Temelkuran per Zoom, und Jutta Brückner

Was in Deutschland lange als Feminismus galt, war lange reichlich provinziell, stach peinlich ab vom Diskussionsniveau in anderen, vor allem den angelsächsischen Ländern, sah in Männern lange nur Feinde statt Partner der gemeinsamen Befreiung von den erschreckenden traditionellen Rollenmustern, und Sex mir ihnen oft sogar praktisch als Vergewaltigung – so jedenfalls zitierte ihre prominenteste Vertreterin Alice Schwarzer begeistert eine amerikanische Kollegin (die damit zuhause allerdings ziemlich alleine dastand): Der Vulgärfeminismus dieser Art sei der ärgste Feind der Frauenbewegung, schrieb einst ein Kritiker: er nehme den Feinden alle Arbeit ab.

Schon in den 70er Jahren freilich konnten viele souveräne Frauen sich mit den schlichten Thesen einer Alice Schwarzer nicht identifizieren – und verweigerten trotz ähnlicher emanzipatorischer Ziele die Zusammenarbeit. Und wohl nicht zufällig sind einer jüngeren weiblichen Generation – das ergeben einhellig alle Studien – die Positionen einer Alice Schwarzer heute völlig fremd.

Wir wollen ein lose Bestandsaufnahme der wichtigsten Themen - und manchmal durchaus widersprüchlichen Positionen – versuchen, und haben zu diesem Zweck zwei bekannte Persönlichkeiten eingeladen, bewusst aus unterschiedlichen Herkunftskulturen:

Jutta Brückner, Regisseurin und Hochschullehrerin, bekannt u.a. durch ihre Filme „Kolossale Liebe, Laufen lernen“ oder „Hitlerkantate“

und, zugeschaltet per Zoom:

Ece Temelkuran, Juristin und Journalistin, Autorin u.a. der Bücher „Wenn dein Land nicht mehr dein Land ist oder Sieben Schritte in die Diktatur“, und jüngst „Wille und Würde – zehn Wege in eine bessere Gegenwart“.

Moderiert von Eike Gebhardt, findet das Gespräch auf Englisch statt.