Als altem New Yorker ist mir das heutige multikulturelle Berlin so selbstverständlich wie es andererseits vielen als problematisch erscheint. Kulturen ineinander zu übersetzen ist kein Expertenprivileg, sondern ein Gebot des Alltags. Doch Deutschland tut sich schwer mit öffentlichen Räumen; unter 'Öffentlichkeit' – eigentlich der Inbegriff der Demokratie, der „marketplace of ideas“ und nicht nur der Waren – versteht man hier (s. den großspurig als „öff. Raum' geplanten Postdamer Platz), offenbar nur Konsum und Kommerz. Dabei sind selbst innerhalb einer Gesellschaft die verschiedenen Milieus oft ganz eigene Kulturen – fast im ethnischen Sinn. Hier wird sichtbar: Die Verständigung über Grenzen hinweg verlangt mehr als nur die richtige Sprache, wir alle müssen im Alltag Übersetzer(innen) der jeweiligen Mentalitäten sein. Dieser Mission hat sich multicult.fm konsistent gewidmet – bislang ohne jedwede fremde Hilfe! Wenn es Politik und Wirtschaft ernst ist mit ihren hehren und hoffentlich nicht hohlen Bekenntnissen zur Diversität: Put your money where your mouth is - auf dass es keine Mission Impossible wird!